Kind oder Karriere? Diese Frage stellen sich viele Frauen zu einem gewissen Zeitpunkt in ihrem Leben. Es gibt Bereiche, die gestalten sich für uns Frauen um einiges schwieriger als für unsere männlichen Wegbegleiter. Das Bestehen auf eine gleichwertige Bezahlung, das ständige Beweisen der eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten, die stete Doppelbelastung, den Großteil des Haushalts -wenn nicht sogar den ganzen Haushalt – und das eigene berufliche Vorankommen unter einen Hut zu bringen.
Was ist dann erst, wenn zu dem Zweier-Haushalt das dritte oder womöglich vierte Mitglied dazustoßen soll? Die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist wahrscheinlich die härteste Nuss, die Frau jemals knacken wird. Ein Kind bedeutet einen enormen Einschnitt in das Leben des Paares, sowohl was das Zusammenspiel in der Beziehung, als auch die Freizeitgestaltung anbelangt. Vor allem bedeutet ein Kind jedoch eine große Veränderung auf beruflicher Ebene – und das in den meisten Fällen insbesondere für die Frau. Für uns stellt sich dann die Frage: Kind, Karriere, oder doch vielleicht beides?
Was will ich eigentlich und warum?
Zu Anfang wahnsinnig viele Fragen: Nur Kind? Nur Karriere? Kind und Karriere? Wann ist der beste Zeitpunkt dafür? Habe ich den passenden Partner? Will ich eigentlich Kinder? Und aus welchem Grund? Was sagt der Arbeitgeber dazu? Wer geht wann und wie lange in Elternzeit? Wann kann ich wieder voll durchstarten? Kann ich das überhaupt jemals? Was bedeutet die Familienplanung für meine berufliche Zukunft?
Jede dieser Fragen sollte gewissenhaft und gründlich beantwortet werden, denn zusammen bilden sie die Grundlage einer der wichtigsten Entscheidungen, vor die Sie in Ihrem Leben gestellt werden. Beziehen Sie Ihren Partner mit ein, das sollte selbstverständlich sein. Nicht nur, was die eigentliche Entscheidung anbelangt, sondern auch was das für mögliche Konsequenzen auf Ihrer beider beruflichen Lebenswege haben könnte und welche Möglichkeiten sich bieten, Familie und Job unter einen Hut zu bringen. Ein Hinweis an dieser Stelle: Familie und Freunde um Rat zu fragen, ist sicherlich niemals eine schlechte Idee, aber hören Sie vor allem auf Ihre Bedürfnisse. Was möchten Sie, weil man das halt eben so macht. Und was möchten Sie wirklich?
Sie werden es Keinem recht machen…
Und das sollten Sie auch nicht. Denn klar ist, die wichtigste Person, der Sie es recht machen sollten, sind Sie. Die Entscheidung, die Sie treffen, wird die richtige sein. Unabhängig davon, was Sie von anderen Personen hören werden, sollte klar sein: Für jede möglich Variante, wird es Kritiker geben. Sie entscheiden sich dafür, Ihre Zeit vollkommen für Ihr Kind zu nutzen und Ihr Partner geht arbeiten, dann sind Sie das Hausmütterchen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, kein Kind zu bekommen, dann sind Sie karrieregeil und eiskalt. Wenn Sie entscheiden Kind und Karriere zu vereinbaren, dann sind Sie die Rabenmutter. Sie sehen also, die Mühe lohnt nicht. Entscheiden Sie ausschließlich für sich. Und wenn die Entscheidung getroffen ist, dann werden Sie Möglichkeiten und Wege finden, Ihren Lebensweg in allen Bereichen erfolgreich zu gestalten. Mit dem richtigen Mindset schaffen Sie auch diese Herausforderung.
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Sie müssen nicht, wenn Sie nicht wollen
Ich höre schon den Aufschrei, wenn ich nur an den Satz denke, der gleich meine Feder verlassen wird, aber ich sage es Ihnen hier trotzdem in aller Klarheit. Wenn Ihre Entscheidung „nur Karriere“ bedeutet, dann bedeutet Ihre Entscheidung „nur Karriere“. Und wenn Sie diese Entscheidung mit einem guten Bauchgefühl und eventuell auch einem Hauch Erleichterung treffen, dann machen Sie alles richtig. Sie müssen keine Kinder bekommen, wenn Sie das nicht wollen.
Bestimmt werden Sie auf Gegenwind stoßen. Das Rollenbild der Frau in unserer Gesellschaft ist noch stark geprägt von traditionellen Weltbildern. Und traditionelle Weltbilder sind Bilder, an denen nur langsam gerüttelt werden kann. Im Jahre 1919 durften wir Frauen das erste Mal ein politisches Parlament wählen, 1957 wurde dem Mann mit Abschaffung des Gehorsamsparagraph das Recht genommen über alle gemeinsamen Angelegenheiten zu entscheiden, erst seit 1998 ist eine Vergewaltigung in der Ehe strafbar.
Es wird noch ein wenig dauern, bis die Entscheidung gegen ein Kind gesellschaftlich akzeptiert ist. Politische, gesellschaftliche und soziale Bewegungen wie Regretting Motherhood oder die Diskussion um den Pragraphen 218 zeigen aber, dass wir auf dem Weg sind.
Das gleiche gilt übrigens, wenn Sie Kinder wollen, der Haupterziehungspart aber bei Ihrem Partner liegen soll. Wenn Sie und Ihr Partner damit einverstanden sind, dann tun Sie es. Dann sind Sie keine Rabenmutter. Keine eiskalte Karrierefrau. Sie sind abends für Ihre Kinder und Ihre Familie da, tagsüber verdienen Sie das Geld. Das ist großartig, genau wie alle Entscheidungen und Lebensmodelle, die Sie für sich als den Einen bestimmen. Alles ist großartig, wenn es Sie glücklich macht! Sind Sie glücklich, sind es Ihre Lieben auch.
Die Königsdisziplin: Kind und Karriere
Wenn Sie sich für die Königsdisziplin Kind und Karriere entscheiden, sollten wir uns nichts vormachen: Doppelbelastungen sind Doppelbelastungen. Und Kind und Karriere erfolgreich unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, die nur mit den richtigen Strategien machbar und für alle zufriedenstellend zu bewältigen ist. Wenn Sie im Vorhinein schon die richtigen Maßnahmen ergreifen, steht einem glücklichen Familienleben und einem erfolgreichen Berufsleben jedoch nichts im Wege.
Planen Sie genau!
Prüfen Sie genau, wie Ihre berufliche und finanzielle Situation aussieht und aussehen wird. Welche Möglichkeiten bietet Ihnen Ihre berufliche Situation? Sind Sie selbstständig und können daher viel im Homeoffice erledigen oder gibt Ihnen Ihr Arbeitgeber diese Möglichkeit? Wie lange werden Sie kürzertreten müssen? Und wie sieht das auf Seiten Ihres Partners aus?
Wie viel Elternzeit nehmen Sie sich jeweils und wie wird die Kindererziehung aufgeteilt? Wann können Sie wieder voll beruflich einsteigen? Wie wird sich die Zeit mit gedrosselter Geschwindigkeit auf Ihre Karriere auswirken? Möchten Sie überhaupt hauptverantwortlich für die Erziehung sein oder doch vielleicht die klassischen Rollenbilder tauschen?
Kommunizieren Sie mit allen:
Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Wie so häufig. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Wünsche, Vorstellungen und Pläne für das weitere berufliche und familiäre Leben. Finden Sie gemeinsam die perfekte Lösung. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arbeitgeber, kommunizieren Sie offen, dass Sie weiter auf dem Karriereweg bleiben wollen und arbeiten Sie gemeinsam an Plänen, wie das gewährleistet werden kann. Können Sie zeitweise im Homeoffice bleiben oder halbtags arbeiten, um dann wieder voll einzusteigen oder gibt es andere Wege, den Austritt aber auch den Eintritt so schnell und so bequem wie möglich für alle zu gestalten?
Stete und offene Kommunikation ist der Schlüssel. Das gilt nicht nur für die Zeit vor der Schwangerschaft oder während der Schwangerschaft, sondern genauso während der ganzen Zeit des Aufziehens und Erziehens. Sobald Ihre Kinder Wünsche äußern können, müssen Sie auch diese in Ihre Planungen miteinbeziehen.
Holen Sie sich Unterstützung
Nehmen Sie Unterstützung an und holen Sie sich welche! Ja es ist schwer, Sie wollen das alles alleine schaffen und als Powerfrau können Sie das auch, aber alles alleine schaffen tut einfach nicht Not, wenn man es nicht muss. Holen Sie sich Unterstützung.
Lassen Sie Großeltern und Pateneltern mit den Kids Zeit verbringen. Greifen Sie auf professionelle Unterstützung zurück. Kinderkrippe, Tagesmutter und Kindergarten sind wichtige Wegbegleiter zur Sozialisierung Ihrer Kinder und sie geben Ihnen den Raum und die Luft für die berufliche Laufbahn. Eine AuPair daheim kann Ihnen viele Aufgaben abnehmen. Das gilt genauso für eine Reinigungskraft. Diese kann eine große Erleichterung im Alltag und der ohnehin knapp bemessenen Freizeit sein und hilft dabei, die Zeit, die Sie für die Familie haben auch effektiver und vor allem schöner nutzen zu können.
Unterstützen Sie andere Mütter
Suchen Sie in der Kindergartengruppe oder Klasse Ihrer Kinder andere Mütter, die Sie bei der Kinderbetreuung unterstützen können. Starten Sie Initiativen zur gegenseitigen Bespaßung der Kids damit die jeweiligen anderen Mütter einen Abend für sich haben.
Gemeinsam ist alles besser zu schaffen. Stellen Sie sich vor, was das für eine Welt wäre, in der wir Frauen uns gegenseitig in allen Lebensbereichen unterstützen würden, anstatt uns unsere Erfolge nicht zu gönnen. Genau, eine ziemlich perfekte Welt!
Seien Sie gut zu sich
Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist eine große Mission. Sie werden angestrengt sein, Sie werden zweifeln und Sie werden kämpfen, aber Sie werden es schaffen und es grandios machen. Schuldzuweisungen in die eigene Richtung oder in die Richtung Ihres Partners sind keine Lösung. Pausen braucht jeder. Gönnen Sie sich Ihre. Fahren Sie zu zweit weg, gönnen Sie sich Zeit zu zweit.
Sie vernachlässigen Ihre Kinder nicht, auch die eigenen Akkus brauchen ab und zu eine neue Ladung. Seien Sie nicht zu streng mit sich, wenn Sie in Ihren oder in den Augen anderer nicht perfekt sind. Das ist keiner. Und lassen Sie sich nicht von missbilligenden Aussagen aus der Ruhe bringen. Wie gesagt, Sie können es nicht allen recht machen. Was zählt, sind Sie selber.
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